Kennst du das Gefühl, dass dein Alltag nur noch aus Terminen, To-dos und Verpflichtungen besteht – und du kaum noch Zeit für dich hast? Du funktionierst, rennst von einem Punkt zum nächsten und fragst dich manchmal: Wann war ich eigentlich das letzte Mal wirklich entspannt?
Dann ist jetzt vielleicht der richtige Moment, dich mit zwei spannenden Möglichkeiten zu beschäftigen: dem Sabbatical und deinem Recht auf Teilzeitarbeit.
Warum du dir eine Pause verdient hast
Gerade Frauen ab 40 stehen oft mitten im Leben – und zwischen allen Stühlen. Beruf, Familie, Pflege, Partnerschaft, vielleicht noch Ehrenamt oder Weiterbildung.
Aber wann bleibst du eigentlich stehen?
Eine bewusste Auszeit ist kein Luxus, sondern eine Investition in deine Gesundheit, deine Zufriedenheit und deine Zukunft. Und das Beste: Du musst nicht gleich alles hinschmeißen, um sie dir zu nehmen.


Das Sabbatical – einfach mal raus aus dem Hamsterrad
Ein Sabbatical (oder Sabbatjahr) ist eine geplante längere Pause vom Job, meist zwischen drei Monaten und einem Jahr. Diese Zeit kannst du nutzen, um zu reisen, dich weiterzubilden, neue Pläne zu schmieden oder einfach wieder zu dir selbst zu finden.
Es gibt verschiedene Modelle, wie du das finanzieren kannst – z. B. durch angesparte Überstunden, Teilzeit mit Gehaltsverzicht oder unbezahlten Urlaub.
💡 Tipp: Viele Arbeitgeber sind heute offen für individuelle Lösungen. Wenn du zeigst, dass du deine Auszeit gut planst und danach motiviert zurückkommst, hast du oft gute Chancen auf Zustimmung.
Recht auf Teilzeitarbeit – dein gesetzlich verankerter Weg zu mehr Freiheit
Du musst nicht gleich für Monate aussteigen, um mehr Zeit für dich zu gewinnen. In Deutschland hast du nach § 8 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG) ein Recht auf Teilzeitarbeit, wenn du mindestens sechs Monate in einem Unternehmen mit mehr als 15 Mitarbeitenden beschäftigt bist.
Das heißt: Du kannst offiziell beantragen, deine Arbeitszeit zu reduzieren – dauerhaft oder befristet.
Seit 2019 gibt es die sogenannte Brückenteilzeit. Sie erlaubt dir, zeitlich begrenzt weniger zu arbeiten, zum Beispiel für ein Jahr. Danach kehrst du automatisch zu deiner alten Stundenzahl zurück. Perfekt, wenn du dir Raum für dich, deine Familie oder eine Weiterbildung schaffen willst, ohne dich festzulegen.
✍️ So stellst du den Antrag:
Schreib deinem Arbeitgeber mindestens drei Monate vor dem gewünschten Start einen formlosen Antrag mit deinem gewünschten Stunden-Umfang und Zeitraum. Wichtig: Du brauchst keinen Grund anzugeben!
Teilzeit oder Sabbatical – was passt besser zu dir?
Beide Modelle schenken dir Zeit, aber sie funktionieren unterschiedlich:
| Sabbatical | Teilzeit | |
|---|---|---|
| Dauer | 3–12 Monate Pause | dauerhaft oder befristet |
| Einkommen | meist unbezahlt oder anteilig | angepasst an Arbeitszeit |
| Ziel | für größere Auszeiten | für kontinuierlich mehr Balance |
| Rückkehrgarantie | oft individuell geregelt | gesetzlich geschützt |
Wenn du also spürst, dass du mal komplett raus willst, ist ein Sabbatical ideal. Wenn du langfristig mehr Raum im Alltag brauchst, ist Teilzeit die nachhaltigere Lösung.
Fazit
Du darfst dir Pausen nehmen.
Du darfst weniger arbeiten.
Und du darfst das ganz offiziell tun – mit den Rechten, die dir zustehen.
Ein Sabbatical oder eine Phase in Teilzeit kann dein Leben verändern: Du gewinnst Klarheit, Energie und oft auch neue Perspektiven für deinen nächsten Lebensabschnitt.
Also: Fang an zu planen, zu träumen und deine Freiheit zu gestalten. Die Zeit dafür ist jetzt.
